Geschichte des Hürther Windsurfing Clubs


Es war zu Beginn des Jahres 1978, als sich eine Gruppe eifriger Surferinnen und Surfer regelmäßig am Wochenende und manchmal auch in der Woche abends am Otto-Maigler-See traf, um dem damals neuen Sport zu frönen. Manch einer mag im Jahre 1978 die Surfer eher mit einem Brett vor dem Kopf gesehen haben, als mit einem Surfbrett unter ihren Füßen. Surfen, vor 40 Jahren noch mit einem kräftigen Windhauch von Exotik umgeben, war am Otto-Maigler-See manchem ein Dorn im Auge. Als die ersten Bilder von Windsurfen auf mannshohen Wellen vor Hawaii via Fernseher in die Wohnzimmer schwappten, setzte dies Kräfte und Phantasie bei den Gründungsmitgliedern des hwsc frei. So wollte man ein bisschen Hawaii auch in unsere Breiten transportieren, um in fahne_tranzparentdiesem Zusammenhang auch einmal die Nase an ein anderes Lebensgefühl zu bekommen, wenn es auch nicht gerade der Pazifik war, der vor der Hürther Haustür lag.

Ausgelöst durch die Androhung eines generellen Surfverbotes auf dem Otto-Maigler-See wurde am 27. April 1978 der hwsc ins Leben gerufen. Es war Gerd Hiob als erstem Vorsitzenden zunächst vorbehalten, das Vereinsboard mit tatkräftiger Unterstützung von Dr. Martin Bergemann und Dr. Björn Clasen in die richtige Richtung zu bewegen. Es ging aber noch eine ganze Zeit ins Land, bis nach allerlei Turbulenzen und dem Aushandeln von Kompromissen mit sogenannten See-Räubern, der hwsc das heimische Gewässer für sich in Anspruch nehmen durfte. So wurde nicht die französische Atlantikküste oder der Gardasee, sondern der Otto-Maigler-See das Zuhause des Vereins. Organisatorisches Talent, eine gehörige Portion diplomatisches Geschick, die Unterstützung von ortsansässigen Politikern und des Stadtsportverbandes waren nötig, damit der hwsc was seine bloße Existenz anging, nach der einen oder anderen widrigen Windböe, in ein ruhiges Fahrwasser geriet.

In Abstimmung mit dem Oberkreisdirektor wurde der Ordnungsdienst, eine existenzielle Grundlage für den Verbleib des hwsc am Otto-Maigler-See, eingeführt. Weiter gelang es im Laufe der Zeit, zu den anderen ansässigen Vereinen am See eine vernünftige sportliche Basis zu schaffen. Das Vereinsheim wurde errichtet, es folgten 4 Garagen für Lagerungszwecke und die erste Club-Info erschien.

Am 29. März 1994 schlossen sich die Segler des Vereins für Wassersport Hürth dem hwsc an. Die Jugendarbeit konnte intensiviert werden, Regatten wurden ausgerichtet, man organisierte Jugendfahrten und viele aus dem hwsc-Kreis erreichten bei Veranstaltungen in aller Welt tolle Platzierungen. Als Beispiel ist hier sicher Annemarie Kölbach zu nennen, die 1981 in Spanien auf einem Windglider Weltmeisterin wurde sowie die jahrelange Teilnahme von hwsc-Regattateams in der 1. Bundesliga.

Der hwsc zählt aktuell ca. 280 Mitglieder. Zahlreiche Aktivitäten, wie Clubfahrten, Fahradtouren und Vereinsfeste sorgen im Laufe des Jahres für ein interessantes und harmonisches Clubleben. Surfinteressierte haben an Schnuppertagen die Möglichkeit den Surfsport kennenzulernen. In Verbindung mit dem Deutschen Segler Verband werden durch speziell ausgebildete Surflehrer Surfkurse für alle Altersklassen angeboten.

Das Wasser hat für uns Balken bekommen, aber unsere Bretter sind nicht die Titanic. Gott sei Dank sind sie nicht die Titanic. Und daher sind sie , wie auch hoffentlich unser hwsc, UNSINKBAR!! – Zitat des langjährigen ehemaligen Vorsitzenden Dr. Karl Pöll